• Laubenhaus L
  • Meran (Südtirol, Italien), 2022
  • Ein historisches, denkmalgeschützes Haus in den oberen Meraner Berglauben, mit viel Liebe saniert und in sechs Wohnungen für Langzeitvermietung umgebaut.

    Leistung:
    Außerordentliche Instandhaltung, Sanierung und energetische Sanierung.
  • Team:Maurizio Berni, Daniele Capra, Jennifer Kalser, Judith Möhringer, Andrey Lobachev
  • Credits:Restaurator: Pescoller Werkstätten

    Fotos: Patrick Schwienbacher

Die ausgesuchten Materialien beziehen sich auf den Ursprung des Gebäudes. Wo es möglich war, haben wir die bestehenden Bodenbeläge erhalten, ausgebessert und ergänzt. In anderen Bereichen wurden die Böden nach dem damaligen Standard in handwerklicher Arbeit ergänzt.

Der Garten mit seinem Pool und Poolhaus war von Anfang an das starke Element des Projektes und der Focus der Gesamtgestaltung war immer, diesem Außenbereich einen zentralen Platz einzuräumen. Florale Elemente auf Tapeten und Stoffen bringen die Pflanzenvielfalt des umgebenden Außenraums nach Innen. Das Poolhaus als zentrales Element im Garten stammt aus den 60er Jahren: die Außenmöblierung, die Auswahl der Textilen, Sonnenschirme und Liegen beziehen sich auf diesen Zeitraum des ersten Aufschwungs des Tourismus und ermöglichen dem Gast eine Zeitreise in diese Zeit.

In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn haben wir unterschiedliche Zimmergrößen entwickelt und so aus kleinen Zimmern mit dunklen Bädern großzügige Räume mit teils offenen und teils geschlossenen Bädern geschaffen.

Die Kreativität und Innovation dieses Projektes liegt im Detail und in der Kunst der Reduktion. Das Vorhandene wird verwendet und von unnötig Hinzugefügtem befreit und durch besondere Vintage-Stücke ergänzt. Eine genaue Analyse des Bestandes und eine akribische Suche nach den richtigen Einzelstücken geht der eigentlichen Planung voran.

Aufbauend auf diese Bestandsfaktoren haben wir dann eine eigene Möbelserie aus Schreibtisch, Beistelltisch und Nachttischen entwickelt, die sich wie ein roter Faden durch alle Zimmer zieht. Die eigens entworfene Honesty-Bar im ersten Obergeschoss bildet ein weiteres Herzstück, welches dem Gast die Freiheit und das Gefühl von einem Zuhause vermittelt. Auch hier entsteht durch den Mix von ausgesuchten Vintage-Möbeln und Leuchten eine besondere Atmosphäre.

Durch die Reduktion auf das Wesentliche sind die Zimmer geräumig und es bleibt genügend Bewegungsfreiheit: das hat sowohl für den Betreiber als auch für den Gast praktische Vorteile: Die Reinigung ist relativ einfach und der Gast hat Raum, seine eigenen, mitgebrachten Dinge zu platzieren.

Die unterschiedlichen Zimmer sowie Gestaltung, Farbe und Grundriss machen die Besonderheit und die private Atmosphäre der neuen Villa aus. Der Aufenthalt fühlt sich für den Gast an wie ein Besuch in einer privaten Villa, was durch das gemeinsam genutzte Wohnzimmer, in dem es bei schlechtem Wetter auch Frühstück gibt, unterstrichen wird.

Die Nachhaltigkeit in diesem Projekt besteht vor  Allem aus der Idee des „Re-use“ Neben den wiederwendeten Möbelelementen haben wir die neuen Möbel mit einem ansässigen Tischler verwirklicht und Materialien verwendet, die aus der nächsten Umgebung kommen, wie z-B. die Tischplatten der Nachttische aus Marmor aus dem benachbartem Vinschgau.